Kölner Karneval – Persönliches Fazit

Köln kann was

Wenn man von Bayern nach NRW zieht, hört man viel über die Rheinische Frohnatur. In den letzten Tagen durften wir diese zum ersten Mal live miterleben und es ist wirklich faszinierend!!

Bisher kann ich nicht behaupten „Karnevalsbegeistert“ gewesen zu sein, aber die Kölner haben mich eines besseren belehrt!

So wie es für die Italiener Pflicht ist, hervorragendes Essen auf den Tisch zu stellen und immer chic gekleidet zu sein, so ist es für die Kölner ganz besonders wichtig, das richtige Kostüm zu tragen (wobei man sagen muss, dass sie meist mehrere im Schrank haben). Selten habe ich eine so große Begeisterung für etwas gesehen, die Kostüme werden zum Teil mit großem Aufwand schon Monate vorher selber genäht, ganze Gruppen gehen im gleichen Outfit und das wird penibelst geplant und vorbereitet.

Auch das „Drumherum“ ist unglaublich: Kinderfahrräder werden zu Raketen umgebaut, aus Kinderwägen werden bunt geschmückte Kamelle-Karren, für Strüssje gibt es für ein Bützje, Schokolade erhält ihr eigenes Branding, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Und dass sich Menschen lieben lernen, wenn sie aufeinander treffen, ist so was von klar. Man liegt sich in den Armen, feiert gemeinsam und manchmal entwickelt sich auch mehr daraus. Allein aus unserem Freundeskreis haben sich drei Paare an Karneval kennen und lieben gelernt und leben auch heute noch zusammen – alle mit Kindern!

Dieser Patriotismus, auch in der Musik (zum Beispiel Kölsche Jung & Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein), diese unglaubliche Leidenschaft (es gibt Menschen, die zahlen sehr viel Geld um einmal beim „Zoch“ mitlaufen zu dürfen), diese friedvolle Feierstimmung, das war schon ein besonderes Erlebnis.

Und unsere Tochter, die sonst eher schüchtern und zurückhaltend ist, stand in der ersten Reihe, laut „Kamelle“ rufend und strahlte über das ganze Gesicht. Da geht einer Mutter doch echt das Herz auf und die Freudentränen fließen.

Danke Kölle, Du jecke Stadt!