Main menu

Beate Wöllstein – Pâtissière & Trendsetterin

15 Mrz 2014

BEATE WÖLLSTEIN

Was macht man nur, wenn man sich nicht entscheiden kann, welcher Beruf dieser
beiden der richtige für einen sein soll: Konditormeisterin oder Architektin?

zwergalarm-beate-woellstein-desserthaus-muenchen„Credit Daniel Schvarcz“

Man wird eine erfolgreiche Pâtissière, denn hier kann man laut Beate Wöllstein das „Best of both Worlds“ vereinen: Neben süßen Rezepten auch kunstvolle Schaustücke erschaffen, die planerisches und statisches Talent erfordern.

Und für ihr besonderes, statisches Talent erhält sie immer wieder eine große Aufmerksamkeit, teilweise sogar weltweit. So zum Beispiel im Jahre 2007 für ihr „Gingerbread Display“. Ein liebevoll und detailgetreuer Nachbau Londons, aus feinstem Lebkuchen, der stolze zwei Quadratmeter misst.

zwergalarm-Beate-Woellstein-London-Lebkuchen-Schaustueckzwergalarm-Beate-Woellstein-London-Lebkuchen-Schaustueck-Detail

2008 präsentiert sie ein „süßes Kunstwerk der Extraklasse“, das ihre ganz persönliche Handschrift trägt: Aus 40kg Schokolade kopiert sie das weltberühmte Napoleonische Fabergé-Ei aus 1912 – ein Geschenk des Zaren Nikolaus II. an seine Mutter.

zwergalarm-beate-woellstein-farberge-ei

 

Dass sich hier Talent mit Fleiß und Ehrgeiz gepaart haben, kann
man
sich gut vorstellen. Ihre beruflichen Stationen in Kürze:

+ Klassische Ausbildung zur Konditormeisterin in Starnberg
+ Erfolgreicher Abschluss der Meisterschule in Heidelberg
+ Lehre zur Industriekauffrau – auch hier Abschluss mit Bestnote
+ 1999 „Auszug“ in die Welt der Gourmets, sie sorgt in den angesehensten Häusern
Italiens und Dubai sowie in den besten Londoner Hotels mit Ihrem Können für Furore
+
Es hagelt viele Preise & Auszeichnungen

 

Nach diesen aufregenden, erlebnisreichen und vor allem auch lehrreichen Jahren zieht es sie jedoch zurück in die Heimat. 2012 erfüllt sie sich ihren großen Wunsch und eröffnet Wöllsteins Desserthaus. 25 Jahre voller Tradition und Leidenschaft, immer im Streben nach dem perfekten süßen Moment, genau das zeichnet Beate aus. Ihr Wissen & Können teilt sie gerne passionierten Laien und Profis in einer Vielzahl von Kursen mit.

 

Unsere Zwergen-Königin Britta hatte das Glück, mit ihr persönlich
über das süße Leben  sprechen zu dürfen:

 

War es schon immer Dein Herzenswunsch im „süßen Leben“ erfolgreich zu werden?
zwergalarm-Woellsteins-Desserthaus-Mille-Feuille-Silvio-KnezevicIch habe mein ganzes Leben immer danach gestrebt, etwas ganz Besonderes zu leisten. Und da ich selbst die süßen Seiten des Lebens liebe, also auch die Patisserie, und durch meine Großeltern schon etwas vorbelastet bin, war mein Weg ja auch irgendwie schon etwas vorbestimmt.

Gerade im Patisseriebereich kann man ja wunderbare Dinge schaffen, die toll aussehen und einen unvergeßlichen Geschmack hinterlassen. Für mich ist das Kunst, die man essen kann. Und selbst produziere ich nur Dinge, die mir selbst schmecken und bei denen man dann auch ein WOW-Erlebnis hat.

 Mille Feuille-Kreation Beate Wöllstein – Foto: Silvio Knezevic

 

 

Während Deiner Zeit in London hast Du viel zum Thema Tea Time lernen dürfen. Woher genau kommt diese Tradition und was fasziniert Dich besonders daran?
Der London Tea hat eine sehr lange Tradition und wurde im frühen 19.Jahrhundert durch Anna, 7th Duchess of Bedford, ins Leben gerufen. Sie beschwerte sich immer über den nachmittäglichen „Schwächeanfall“. Bis dahin gab es in der Gesellschaft nur Frühstück und 20 Uhr Dinner. Von da an wurde ihr gegen 16 Uhr ein Pot Tee und ein leichter Snack im privaten Raum gereicht. Dies sprach sich herum, so dass die Londoner Gesellschaft dies salongfähig machte und in der „Upper Class “ ein Afternoon Tea gereicht wurde und in der Lower Class der  High Tea. Afternoon Tea wurde in flachen Sesseln eingenommen, High Tea auf hohen Stühlen am Tisch. Afternoon Tea hat sich bis heute als ganz besondere Tradition in England gehalten und wird als Ritual zelebriert. Seit vielen Jahren wird in London der „Top London Tea Place Award“ vergeben, der in dieser Kategorie die höchste und wertvollste Auszeichnung darstellt.

Was mich heute noch sehr stolz macht, dass wir als Team den 1.Platz in der „Top Afternoon Tea Place Awards 2007″ gewonnen haben. Bewertet werden Qualität und Service in den Bereichen „Pastries, Scones, selbstgemachte Erdbeermarmelade, Sandwiches, Teeauswahl und Service“ . Um das ganze Jahr hindurch höchste Qualität zu liefern, bedarf es sehr viel Disziplin. Man muß natürlich selbst sehr diszipliniert sein und es seinen Mitarbeitern auch täglich vorleben. Nur so kann man dann letztendlich mit etwas so Schönem erfolgreich sein.


Welches Ereignis rund um das Thema „Afternoon Tea“ ist Dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Das schönste Afternoon-Tea- Erlebnis war ein exklusiver Sonderauftrag für Prince Charles für ein Cricket Turnier in Südengland. Die Order kam sehr kurzfristig herein und war höchst geheim. Wir machten etwa 500 Tea Pastries und 400 Scones….wir waren sehr angespannt, denn es durfte nichts schief laufen und die edlen Törtchen hatten ja auch noch einen langen Weg vor sich. Aber es ging alles glatt und wir bekamen am Ende der Veranstaltung ein dickes Kompliment!!!

 

Alle Tea-Time-Begeisterten können auch in Deinem Desserthaus den Kurs „British Afternoon Tea“ besuchen. Wie läuft dieser Tag ab?
Der Kurs „British Afternoon Tea“ ist mein absoluter Lieblingskurs und natürlich sehr edel und exklusiv. Hier bekommen die Gäste die besten Rezepte, die ich aus London mitgebracht habe. Wir starten zuerst mit den 3 traditionellen Tea Pastries, die in England lange Tradition haben. Danach kommen die Scones. Natürlich gibt es in diesem Kurs auch 4 verschiedene Sorten Sandwiches. Easy to make, aber fantastisch im Geschmack. Dann wird gemeinsam aufgebaut, also alles auf „Tea stands“ und jeder darf sich seinen Tee aussuchen, der dann individuell serviert wird. Die Clotted Cream kommt direkt aus Devon, England.
Gemeinsam zelebrieren wir den Afternoon Tea an einer schönen Tafel und genießen die leckeren Backwerke bei einem Glas Sekt. Alles, was nicht geschafft wird, darf natürlich mit nach Hause genommen werden.  Alle Gäste, die bisher den Afternoon Tea besucht hatten, waren sehr begeistert (Anm. zwergalarm: Der nächste Kurs findet am Sonntag, 4. Mai 2014 in München statt).

 

Du hast so viel gesehen, erlebt und erreicht? Gibt es einen beruflichenTraum, der Dir noch vorschwebt? Oder hast Du das Gefühl, jetzt ANGEKOMMEN zu sein?
Ja, gesehen habe ich auf meiner langen Reise sehr viel und natürlich viel erlebt. Das Schöne an dieser Branche ist ja, es gibt immer wieder neue Trends, denen man folgt oder einfach selbst Trends setzen. Mit meiner Schule glaube ich, habe ich einen neuen Trend gesetzt und bin natürlich ganz stolz darauf. Was noch fehlt ist ein Buch. UND vielleicht noch eine schöne Backshow.
Angekommen bin ich nur, was die Heimat anbelangt. Aber beruflich wird es immer weiter gehen. Solange die Menschen essen, werde ich immer weiter neue schöne Dinge kreiren und habe auch schon die eine oder andere Idee was man noch so alles machen könnte – aber das ist Zukunft!

zwergalarm-Woellsteins-Desserthaus-Torten-dekorieren-Eiweißspritzglasur

Aus dem aktuellen Kurs „Torten dekorieren – Madame Butterfly“
Foto: Beate Wöllstein

Liebe Beate, ganz herzlichen Dank für Deine Offenheit,
Deine Begeisterung für das süße Leben ist absolut spürbar.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Back to Top