Ex Tagesschau Moderatorin Caroline Hamann für zwergalarm
Was für eine Ehre! Ich bin die erste Gastschreiberin bei zwergalarm! Das hätte ich mir vor 7 Jahren so auch nicht vorstellen können. Doch die Zeiten haben sich geändert: 2006 stand ich noch um 19 Uhr vor den Kameras der ZDF heute Nachrichten und präsentierte die Tages-news. Heute mache ich um die gleiche Zeit Abendessen, schlichte Streit, putze dreckige Kindernasen und bin froh, wenn alle glücklich und zufrieden in ihren Betten liegen.
Die erste Tochter ist da
Als meine erste Tochter Valentina vor fast 6 1/2 Jahren zur Welt kam, war für mich klar, dass es schnell wieder zurück in den Job gehen sollte. Damals hatte ich gerade bei der Tagesschau angefangen – ein Traumjob – der eigentlich nicht durch Schwangerschaft und Muttersein gefährdet werden sollte. Leider hatte mich niemand gewarnt, wie sehr man sich in das Mami-sein verlieben konnte. Ich verlängerte also erstmal auf 3 Monate, dann auf 6 Monate Elternzeit und ehe ich mich versah waren 9 Monate rum.
Kind Nr. 2 ist im Anmarsch
Ich war schon wieder schwanger. Meine Tochter Victoria kam. Der Schritt die Tagesschau zu verlassen war für mich danach der einzig Richtige, auch wenn es hart war. Aber Schichtdienste mit 2 Babies? Nachtdienste, Weihnachtsdienste, Sonntagsdienste? Das hätte unsere kleine Familie kaputtgemacht.
Neustart im Job?
6 Monate nach Victorias Geburt startete ich noch einmal einen Versuch wieder zu arbeiten und ging zu NDR aktuell, einem reinen Nachmittags-Nachrichten Programm. Doch auch da scheiterte ich an meinen Ansprüchen. Ich war nicht mehr die extrovertierte, super engagierte Moderatorin, sondern in Gedanken die meiste Zeit bei meinen Kindern. Das Hin und Her, das ewige Zerrissensein machte mich fertig. Also schmiss ich auch da hin und habe es bis heute nicht bereut.
Hausfrau, Mutter oder Managerin?
Ich habe an vielen Gesprächsrunden oder Talkshows teilgenommen, alle wollten wissen, WARUM haben sie sich für das Hausfrauendasein entschieden? Die Antwort ist: Es gibt heutzutage gar kein reines Hausfrauendasein mehr. Der Werbespot, in dem eine Mutter antwortet sie sei die Managerin der Familie trifft 100% ins Schwarze: Ich putze, koche, erziehe, kümmere mich um Steuerfragen, kaputte Waschmaschinen oder anzubringende Feuermelder. Nebenbei moderiere ich Veranstaltungen, habe ein Buch geschrieben und meinen alten BILD Blog Mami-Talk (gemeinsam mit Gesellschaftskolumnistin Christiane Hoffmann) neu gestartet.
Manchmal bin ich abends so kaputt, dass ich mich frage, wie der Job der Mutter „zu Hause“ so unterschätzt werden kann. Ich jedenfalls bin voll ausgelastet und sehr, sehr zufrieden. Ich weiss, dass ich mich glücklich schätzen darf, weil ich nicht gezwungen bin arbeiten zu gehen, wie viele andere, deren Männer nicht so viel verdienen. Um so mehr möchte ich diese Zeit positiv nutzen: Für meine Kinder, meine Familie und für mich.
Mein persönliches Fazit
Das reine Mami-sein sollte man nie bereuen! Die Zeit geht so schnell vorbei und eines Tages werde auch ich wahrscheinlich wieder fulltime arbeiten und die Phase, die jetzt noch so lang erscheint, wird ein winzig kleiner Moment gewesen sein.
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