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Sabine Sandner für zwergalarm

5 Apr 2014

In meinem ersten Leben (in dem Windeln, Bobby Cars und die Zahnfee noch keine Rolle spielten) teilte ich mein Büro mit einer Kollegin, die jeden Tag andere Schuhe trug: bunt, einfarbig, bieder sowie schrille Leder und Stoffe in allen erdenklichen Variationen. Ich war fest davon überzeugt, dass sie mindestens 220 davon im Schrank haben musste – ein Paar für jeden Arbeitstag im Jahr.

Heute hat sie – wie ich – zwei kleine Kinder und ich frage mich, ob sie noch immer jeden Tag aufs Neue Outfit und Schuhe phantasie- und stilvoll zu einem Tageskunstwerk verbindet.

 

Was ist in Eurem Leben derart verankert, so dass es noch nicht einmal Mini-Menschen umkrempeln könnten?
Während sich in meinem heutigen Alltag die Telefon-Konferenz mit dem Kinderturnen abwechselt, prägt eine große Leidenschaft noch immer mein Leben: die Leidenschaft für das Reisen – ihrer vermeintlichen Unvereinbarkeit mit kleinen Kindern zum Trotz. Bis heute hat mich das Fernweh nach anderen Kulturen, teils weit ausserhalb meiner persönlichen Komfortzone liegend, nach fremden Menschen, die gleichzeitig so fremd und doch so vertraut wirken, nach tropischer Hitze und nach orientalischen Gerüchen fest im Griff. Und als es mal wieder fest zupackte, entschieden wir uns kurzerhand, die gemeinsamen Elternzeit-Monate mit unserem Vorschulkind und zehn Monate altem Baby in Thailand zu verbringen. Weil ich mich bei vergangenen Besuchen im Land des Lächelns pudelwohl gefühlt habe (das Wort für das typisch thailändische Lebensgefühl heisst „sabai“, was etwa mit den Worten gemütlich, wohlig, angenehm umschrieben werden kann), schmachtete ich einem Wiedersehen entgegen. Dieses Mal mit drei Männern anstatt einem.

zwergalarm-Gastbeitrag-Traumkulisse-KohSamui-2014Traumkulisse auf Koh Samui

 

Die Kunst des Langsam-Reisens
Nach der Errichtung einer „Familienbasis“ auf Koh Samui fuhren wir unzählige Male um die Insel, nach Krabi, Phuket sowie in den Norden Thailands. Mit vielen Windeln im Gepäck und 700 Lächel-Arten in der Mimik stolperten wir durch kulturelle Fettnäpfchen, erfuhren, dass Popeln Stress abbaut, erlebten, dass Schadenfreude die schönste Freude ist, erhielten Lektionen zur thailändischen Lebensphilosophie und lernten vor allem, dass Fernreisen mit Kindern „same same, but different“ sind.

zwergalarm-Gastbeitrag-Thailand-Reise-Sabine-Sandner-2014Johann, 10 Monate & ein buddhistischer Mönch

 

Inmitten eines tropischen Paradieses galt es zwei Monate lang, die Balance zwischen Entdeckerdrang und schlaflosen Nächten sowie zwischen kulinarischen Höhepunkten und Babybrei zu finden. Während meine Jungs ein Herz nach dem anderen öffnen, lehrten sie uns die wichtigste Lektion: die Kunst des Langsam-Reisens. Die Familienzeit in Thailand hätte ich mir kaum bewegter, langsamer, anstrengender, erholsamer und anregender vorstellen können. Inzwischen sind meine Kinder mit dem Fernweh infiziert, begrüßen mich am Morgen mit „sawadee kap“ und fragen mindestens wöchentlich, wann wir wieder den Koffer packen.

zwergalarm-Gastbeitrag-Carl-KohSamuis-2014Carl, 5 Jahre, entspannt auf Koh Samui

 

Keine Frage des Zeitpunkts
Ich möchte denjenigen, die noch zweifeln, ob sie ihrem Nachwuchs die Erfahrung zumuten können, Mut machen, diesen Schritt zu wagen. Denn den „richtigen“ Zeitpunkt zum gemeinsamen Entdecken der Welt gibt es nicht, höchstens die richtige Leidenschaft.

 

Meine Mama-Connection machte mich vor ein paar Wochen auf diesen neuen Blog zwergalarm aufmerksam, bei dem es sich lohne, „dabei zu bleiben“. Schon das Überfliegen der ersten Texte zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich habe zwar noch keine Antwort auf die Frage, ob „Britz-Flitz“ noch immer 220 Schuhe im Jahr trägt, aber dass sie auch als Mama jeden Tag neue Ideen hat, die sie als Zwergen-Königin phantasie- und stilvoll umsetzt, gefällt mir. Wie gut, dass sich manche Dinge nie ändern.

 

Anmerkung der Zwergen-Königin: Mit Gastzwerg Sabine habe ich vor langer Zeit bei einem Reiseveranstalter gearbeitet.

Ihr unterhaltsames Reisebuch zwergalarm-Gastbeitrag-ElternzeitinThailand-2014„Elternzeit in Thailand – Elefanten, Schnuller, Tempel und Warum-Fragen“ erscheint im April 2014 und lädt mit Anekdoten, Hintergrundinformationen zum Land des Lächelns und Wissenswertem über Thailand als Familien-Destination zum Mitreisen ein.

zwergalarm-Gastbeitrag-SabineSandner-2014

 

 

 

 

Sabine, Mutter zweier Kinder, Fernweh-geplagt

4 comments on “Sabine Sandner für zwergalarm

  1. Danke für den tollen Bericht :-).

    Man sollte die Gelegenheit wirklich nutzen. Es ist so toll mit Kindern unkonventionelle Reisen zu machen. Jeder lernt vom anderen und vieles kann man mit in den Alltag nehmen. Diese Art der Reise kann man während der Schulzeit nicht oder nur sehr schwer noch einmal machen und danach sind die Kinder groß und werden solche Reisen sicher nicht mehr mit ihren Eltern unternehmen. Sie werden dann aber bestimmt gerne ihren Freunden von der tollen Zeit damals erzählen.

    Solche Unternehmungen schweißen Familien zusammen und machen Kinder stark für eigene Abenteuer abseits der Norm.

    Liebe Grüße
    Martina

  2. Laura on said:

    Hallo!

    Ein seeeeehr schöner und unterhaltsamer Bericht. Macht sofort Lust auf me(e)hr.
    Freue mich schon auf das Buch und bin ganz gespannt :-)

    Alles Gute für Dich und Deine Familie.

    Laura

  3. Silke on said:

    Cool, der Bericht macht echt Mut, das Fernweh auch mit den Kids anzugehen. Habe mich bisher nicht getraut, aber wenn man sich die Zeit und vor allem Gelassenheit dazu nimmt, klappts bestimmt. Wir haben schließlich früher mit dem Rucksack auch das eine oder andere Abenteuer in der Ferne bestanden, warum also nicht auch mit Kindern im Gepäck :).
    Freue mich auf dein Buch Sabine!

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