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Mama! Noch Fragen? – DAS Mamabuch von Petrina Engelke

28 Apr 2014

Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Moment, als ich (berufstätig und von eigenen Kindern noch keine Vorstellung, geschweige denn Pläne) eine Freundin fragte, die gerade im jungen Mutterglück schwebte, was sie denn so den ganzen Tag mache. Was für eine dämliche Frage! Ich würde mich noch heute bei ihr öffentlich dafür entschuldigen, aber man hat ja so einfach gar keine Ahnung, wie lange das Stillen dauert, den Brei anzurühren, Anziehen/Ausziehen/Anziehen, Windeln wechseln (gerne auch zehn Mal am Tage), Wäsche waschen und sortieren und, und, und …

Ganz schlaue Fragen hingegen stellt Petrina Engelke, Autorin des Buches „Mama! Noch Fragen?“. Sie hat keine eigenen Kinder, aber jede Menge Freundinnen. Und sie hat viele Fragen! Sie lebt in New York (ja, auch wir denken sofort an Carrie Bradshaw und Sex & the City), der Stadt die niemals schläft – da gibt es dann doch evtl. einen Zusammenhang zum Thema Kinder. Journalistin ist sie und hat sich auf Interviews spezialisiert. Fragen stellen kann sie wirklich, das zeigt sie in ihrem Buch (und im dazugehörigen Blog)!

zwergalarm-MamaNochFragen-Buchcover

Wir haben den Spieß jedoch mal umgedreht und ihr ganz persönliche Fragen gestellt, zum Thema Freundinnen & Kinder, zu dem turbolenten Leben in New York, warum man immer nach den Kindern fragt und selten nach der Mami & natürlich zu ihrem Buch „Mama! Noch Fragen?“.

zwergalarm: Wie verändern sich Freundinnen, wenn sie auf einmal zu Müttern werden?

petrina: Wenn Frauen Kinder kriegen, hören sie – zumindest mal kurz – auf, sie selbst zu sein. Sie denken oft gar nicht mehr über sich nach, sondern sie fühlen sich irgendwie dazu gedrängt, nur noch aufs Kind zu schauen und vielleicht noch ein bisschen aufs Mamasein. Was ja auf der Hand liegt. Aber ich finde, sie sind auch noch mehr (zum Beispiel Kolleginnen, Pferdenärrinnen, Leseratten, Ich-Inhaberinnen), und deshalb frage ich sie ganz gerne mal, was eigentlich in ihnen vorgeht.

zwergalarm: Du lebst in New York City, viele Leserinnen würden sicherlich sofort mit Dir tauschen. Was macht „Dein“ New York für Dich aus und könntest Du Dir vorstellen, auch mit Kindern dort zu leben?

petrina: Puh, „mein“ New York … Ich finde, New York ist eine einzige Zumutung – und das fordert mich herrlich heraus. New York ist viel zu schnell, zu voll, zu laut sowieso, absurd teuer, tough. Und New York steckt voller Ideen, ist zum Niederknien schön (und ebenso hässlich), liegt am Meer (Strände!), bietet immer wieder etwas Neues (ob das nun ein Café mit Leih-Katzen zum Schmusen ist oder ein Restaurant mit äthiopischem Essen oder eine Bücherei unter freiem Himmel), und an jeder Ecke wartet eine spannende Geschichte. Sehr praktisch, wenn man vom Geschichtenerzählen lebt!

zwergalarm-petrina-engelke

Mit Kindern kannst du hier bestens leben – sofern du a) Städte magst und nicht heimlich vom Ritter auf dem Pferd, Haus mit weißem Gartenzaun und Pony auf der Wiese träumst und b) entweder erfinderisch in Sachen Inneneinrichtung bist oder die Kohle hast, um dir deine deutschen Vorstellungen von einer angemessen großen Wohnung leisten zu können. Es gibt in New York ganz hervorragende Schulen (und auch ganz miese natürlich), die Freibäder nehmen keinen Eintritt, und anders als in Deutschland bist du hier keine Rabenmutter, wenn du deine Kinder betreuen lässt (in Tagesstätten oder von Nannys) – das hängt u.a. damit zusammen, dass es ein Programm wie „Elternzeit“ hier nicht gibt.

 

zwergalarm: Wann kam Dir die Idee, dass man auch Müttern eine Freude nach der Geburt bereiten sollte bzw. hast Du öfter beobachtet, dass es immer nur um die Kinder ging?

petrina: Als die erste meiner Freundinnen schwanger war, sprach ich mit anderen (gemeinsamen) Freundinnen über Geschenke. Da ging es dann um Lätzchen, Stillkissen, selbstgestrickte Babyschühchen … Alles tolle Ideen. Aber ich bekam den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass meine Freundin doch erst mal diese Geburt hinter sich bringen muss, was ja nun kein Pappenstiel ist. Ich wollte mit ihr feiern, dass sie das alles geschafft hat und dass für sie jetzt auch ein ganz neues Leben anfängt, und etwas schenken, das nur für sie gedacht ist. Blumen oder Schokolade waren mir aber zu unpersönlich. Also hab ich mir etwas einfallen lassen und für sie ein Buch mit lauter Fragen geschrieben.

Mama! Noch Fragen? - Woche 20Mama! Noch Fragen? - Woche 3

zwergalarm: Deine Idee, sich täglich ein paar Notizen zu machen, finden wir ganz entzückend. Wie lange hast Du gebraucht, Struktur in den Ablauf der Fragen zu bringen? Haben Dir Mamis dabei geholfen?

petrina: Für das erste, selbstgebundene Büchlein habe ich alle möglichen Fragen notiert, die ich als Freundin halt so stelle. Dann habe ich meine beruflichen Fähigkeiten aktiviert – und über Baby-Entwicklung recherchiert. Schließlich wollte ich nicht, dass meine Leserin (also in dem Falle eine meiner besten Freundinnen) kurz Panik bekommt, ob mit ihrem Kind wohl alles in Ordnung ist, bloß weil ich in Woche 11 schon nach dem Krabbeln frage. Danach hat sich das Buch immer weiterentwickelt – mit jeder Freundin, für die ich eines gemacht habe. Bevor ich nun „Mama! Noch Fragen?“ daraus gemacht habe, habe ich meine „Testmuttis“ noch einmal eingehend befragt und sie gebeten, in ihren Büchern zu blättern – das hat mir nicht nur einige wichtige Feedbacks mit auf den Weg gegeben, sondern wir haben auch ganz schön über die eine oder andere Anwort gelacht.

Mama! Noch Fragen? - Woche 38

zwergalarm: Wir mögen Deinen Humor sehr. Ist es auch Deine Intention, Mamis in den zum Teil sehr anstrengenden Zeiten zum Lachen zu bringen?

petrina: Huch, das habe ich glaube ich gerade schon beantwortet … Also: Ja. Aber nicht nur. Ich frage ja auch nach den weniger schönen Seiten des Mamaseins (zum Beispiel: Von wegen Supermama und Baby Supersüß: Was finde ich im Umgang mit dem Baby derzeit haarig?). Weil ich solchen Themen im wahren Leben auch oft Humor als Gegengewicht verpasse, gibt es diese Mischung auch im Buch. Außerdem bin ich davon überzeugt: Wer einem schlechten Tag, einem Riesenproblem oder einer ungewohnten Situation irgendetwas Lustiges abgewinnen kann, erspart sich Magengeschwüre und Sorgenfalten. Tja, und meine Leserinnen sollen ja gesund und schön bleiben!

 

Kurzbioghrafie:
Petrina Engelke ist keine dieser Turbo-Kinder-Kennerinnen, die dreißig Rezepte, Hausmittelchen und ungebetene Ratschläge pro Stunde runterrattern. Aber sie hat jede Menge Fragen, die sie nicht nur ihren Freundinnen stellt. Als freie Journalistin in New York schreibt sie über Menschen und Ideen, nebenher bloggt und tweetet sie Momentaufnahmen aus New York in die Welt hinaus. Natürlich gibt es auch einen Blog zu ihrem Buch „Mama! Noch Fragen?“ – ob sie damit nun die erste kinderlose Mamabloggerin geworden ist?

 

Danke Petrina für die sehr humorvolle Kommunikation!!  Wir wünschen Dir für alle Vorhaben von Herzen viel Erfolg & freuen uns auf ein Treffen mit Dir in NYC

Fotos: Petrina Engelke

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