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„Mer muss och jünne könne“ – Über Neid & Missgunst

2 Sep 2014

Ander Länder, andere Sitten

Seit über einem Jahr leben wir nun im Rheinland, ein ganz eigenes „Land“. Mich begeistern seit jeher andere Menschen und Kulturen und so komme ich immer wieder mit dem Rheinischen Grundgesetzt in Berührung. Richtig heißt es eigentlich: Et rheinisch (oder kölsche) Jrundjesetz – Eine Zusammenstellung elf mundartlicher Redensarten aus dem Rheinland. Es scheint, dass über die Autoren als auch über die Entstehungszeit keine Bekanntheit besteht!

 

 

Koelsche_Grundgesetz© svuersfeld.de

Welcher Artikel mir nun besonders gefällt? Eigentlich ist es eher eine Ergänzung, auch das Wohlstandsgesetzt genannt

„Wohlstandsgesetz“: Mer muss och jünne könne!
(„Man muss auch gönnen können.“)
Sei weder neidisch noch missgünstig!

 

Das hat mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch zum Nachdenken angeregt. Neid ist etwas, dass heutzutage schon im Kindergarten losgeht. Das habe ich über die letzten Jahre einfach miterleben können/ müssen. Aber woher kommt das eigentlich? Sind kleine Kinder schon von natur aus neidisch? Gönnen sie anderen Kindern bestimmte Dinge nicht oder sind sie einfach nur traurig, weil sie eventuell auch gerne etwas hätten, das sie vielleicht gerade nicht haben?

Für mich persönlich ist Neid mit etwas sehr Negativem besetzt. Na klar bleibt es nicht aus, dass ich mir Menschen anschaue, was tragen sie, in welchem Haus wohnen sie, mit welchem Auto fahren sie und und und. Meine Eltern, aber vor allem meine Mutter hat uns nie mit dem Thema Neid konfrontiert. Für sie war es selbstverständlich, dass andere Menschen eventuell mehr haben als wir oder vielleicht auch mal schönere Dinge. Sie hat es ihnen immer gegönnt und tut dies auch heute noch. Ich bewundere diese Fähigkeit und bin ihr aus tiefsten Herzen dafür dankbar. Vor Kurzem ist ein Freund von mir verstorben, von jetzt auf gleich – Herzstillstand! Er hatte eine tollen (und sicherlich gut bezahlten) Job, konnte sich Vieles leisten. Das haben die Menschen gesehen. Was aber hinter dieser Person war, dass er sicherlich mehr Stunden gearbeitet hat als ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung, dass es auch mal Kummer in der Familie gab, kleine Streitigkeiten mit Freunden, das möchten aus meiner Erfahrung die Menschen nicht sehen.

Es wäre doch so schön und auch irgendwie einfach, wenn jeder dem anderen das gönnt, was er hat und sich sogar noch für ihn freut. Neid und Missgunst können einem das Leben ganz schön schwer machen und wie man sieht, es kann von heute auf morgen ALLES zu Ende sein. Dessen sollte sich jeder einfach bewusster sein. Wenn man es schafft, seinen Weg zu gehen, mit Freude und Leichtigkeit und nicht immer nach rechts und links schaut, ob andere etwas mehr haben oder evtl. etwas „Besseres“, dann würde das aus meiner Sicht Vieles erleichtern. Ein Erfolg ist auch oft durch viel „Schweiß & Blut“ erreicht worden, also versucht auch zu sehen, was diese Person, der ihr gerade etwas neidet, eventuell nicht hat oder hatte, um zu diesem Erfolg zu gelangen.

Das Rheinland gefällt mir irgendwie gut: Da nimmt sich einfach jeder ein Kölsch, der reiche Unternehmer steht mit dem Angestellten zusammen und sie haben einfach Freude. Weil es keine Bedeutung hat (bzw. haben sollte), welchen Titel jemand trägt oder welche Kleidung. Und danach geht einfach wieder jeder seinen Weg und lässt die anderen Leute einfach reden …

 

zwergalarm-wege-gehen

In diesem Sinne: Mer muss och jünne könne!

Eure Zwergen-Königin Britta

zwergalarm-Zwergen-Koenigin-Britta

 

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