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Zauberzwerg Dr. Daniel Mündel

4 Apr 2014

Man kann über Ärzte denken, was man möchte, aber manchmal ist es wirklich lebensrettend, wenn man auf einen kompetenten Arzt trifft. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich wirklich einen Schutzengel getroffen habe, aber lest selber:

Eine gute Freundin namens Alex fürchtet mittlerweile ein wenig die Besuche bei uns, wenn ich schwanger bin, denn sie hat schon Einiges mitgemacht. Beim ersten Kind (wir waren gerade von Salzburg nach München gezogen) trafen wir uns zum Kaffee trinken bei uns zu Hause, sie erzählte mir noch, dass Kinder spüren, ob die Väter da sind und wann nicht. Ich war in der 38 SSW und beim ersten Kind der vollen Überzeugung, noch genügend Zeit für viele Dinge zu haben. Das Kinderzimmer war noch nicht fertig, keine Tasche für das Krankenhaus gepackt und auch sonst stand noch Einiges auf der To Do-Liste. Aber der Blasensprung konnte damit auch nicht verhindert werden. Die Tochter kam noch in derselben Nacht zur Welt.

Beim zweiten Mal war es schon eine gewaltige Steigerung. Ostern stand bevor und wir machten zusammen mit den Familien einen herrlichen Spaziergang. Wären da nicht bloß diese heftigen Schmerzen im rechten Unterleib bei mir gewesen. Unsere Hebamme Gaby Sackerer, die mich durch unsere Tochter bereits gut kannte, bat mich SOFORT ins Krankenhaus zu fahren, da ich in der Regel nicht sehr wehleidig bin. Diesmal waren es aber richtige Schmerzen, 24 Stunden am Stück. Aber das Ultraschallgerät konnte nichts finden und an einer Schwangeren schneidet „kein Arzt wirklich grundlos“.

zwergalarm-zauberzwerge-Muendel-Blinddarm-2014Nachdem nichts Ernstes gefunden werden konnte und es nicht eindeutig zu erkennen war, ob es an der Mutter oder am Kind lag, verließ ich auf eigenen Wunsch wieder das Krankenhaus, mit Schmerzen. Da das Krankenhaus jedoch „um die Ecke war“, wollte ich lieber zu Hause schlafen. Mit dem Schlafen war das dann so eine Sache, weder auf der Seite, noch auf dem Rücken, noch auf dem Bauch war es mir möglich zur Ruhe zu kommen. Also ging es morgens wieder auf direktem Wege zum Krankenhaus, mein Mann und unsere 2-jährige Tochter im Schlepptau. Da ich nicht mehr gehen konnte, fuhr mich mein Mann im Rollstuhl durch das Krankenhaus, kein wirklich schönes Gefühl.

Nach kurzer Zeit begegnete ich meinem „Schutzengel“ –  wie sich später herausstellen sollte – Dr. Daniel Mündel. Auf meine Kontaktaufnahme nach vier! Jahren für diesen Beitrag kam sofort folgende Rückmeldug von Dr. Mündel: „Ich kann mich gut erinnern, liebe Frau Flaitz, es war schon eine „heisse Kiste“. Mich hat sehr beeindruckt wie ruhig sie und Ihr Mann waren. Wenn meine Frau an Ihrer Stelle gewesen wäre, ich glaube ich wäre gestorben.“

Dr. Daniel Mündel - Ein Engel in weiß

Dr. Daniel Mündel

Er selbst hat den Vorfall wie folgt in Erinnerung: Ich weiß noch, daß die Gynäkologen sehr gute Vorarbeit in der Diagnostik geleistet hatten, weil der Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung schon im Raum stand, als ich Frau Flaitz vorgestellt wurde. Groß untersuchen musste ich nicht mehr viel, nur noch operieren, was bei einer normalen Blinddarmentzündung auch kein Problem ist. Nur: Wie macht man das bei einer Hochschwangeren? Am Besten in Schlüssellochtechnik, d.h. erst mal ein 1cm Schnitt ganz weit oben im Bauch und vorsichtig die Kamera zur Bauchspiegelung einführen. Dann kann man den Blinddarm in Ruhe suchen ohne großen Schnitt. Man weiß ja nicht genau wo er in dieser Situation liegt. Genau das habe ich gemacht und vor lauter Gebärmutterwand zunächst gar nichts gesehen. Die Gebärmutter hat tatsächlich nahezu den gesamten Bauchraum ausgefüllt, bis zu den Rippen. Den Blinddarm fand ich schliesslich ganz rechts oben unter der Leber direkt neben der Gallenblase. Die anschließende Entfernung war dann trotz der ausgedehnten akuten Entzündung kein Problem mehr. Wir waren noch „rechtzeitig dran“, was heißen soll, daß er noch nicht durchgebrochen war.

zwergalarm-zauberzwerge-daniel-muendel-bauch-2014blinddarm-gross

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Statistiken
Leider können wir Euch keine Statistik zu „Komplikationen in der Schwangerschaft“ bieten. Unser Arzt-Zwerg Dr. med Donata von Dellingshausen, Fachärztin für  Gynäkologie, kann jedoch folgende Aussagen treffen:

  • Etwa 1-3 von 1000 Frauen sind von einer Blinddarmentzündung in der Schwanger-schaft betroffen
  • Die Blinddarmentzündung ist der häufigste Grund für einen Bauchschnitt während der Schwangerschaft
  • Eine Blinddarmentzündung gehört definitiv zu den bedrohlichsten Krankheitsbildern für die Mutter während der Schwangerschaft

Aus eigener Erfahrung weiß sie: „Die Diagnose der Blinddarmentzündung ist schwierig, da die Lage der Bauchorgane und des Darms sich sehr stark verändert während der Schwangerschaft und sowohl Symptome als auch Laborwerte schwierig zu deuten sind. Hier bedarf es grosser Erfahrung, um die richtige Diagnose zu stellen und zügig zu handeln. Schliesslich spielt der Zeitfaktor eine bedeutende Rolle.“

zwergalarm-zauberzwerge-daniel-muendel-2014.4Britta kurz nach der OP mit ihrer Tochter

 

 

Glücksengel gibt es wirklich
Ich kann nur sagen, dass ich mehr als dankbar bin. Dafür, dass die Operation so gut geglückt ist, dafür, dass Herr Dr. Mündel es geschafft hat, meinen Mann in dieser Situation zu beruhigen und den Überblick behalten hat und vor allem dafür, dass es Menschen gibt, die sich auch nach einem Einsatz von unzähligen Stunden Dienstzeit für ihre Patienten mit ganzem Herzen uns besten Wissen & Können einsetzen. Unser Sohn ist mittlerweile knapp vier Jahre alt, gesund und hat Energie für drei. Er wird uns wahrscheinlich nie sagen können, was er damals mitbekommen hat.
Ob ich über das Narkosethema und die Gefahren informiert wurde, kann ich nicht mehr genau sagen (obwohl es ganz sicher stattgefunden haben wird). Was ich jedoch immer in Erinnerung haben werde, ist der Blick in den Augen des Arztes. Mir war klar, dass wir jetzt keine Zeit mehr zu verlieren hätten und die Lage wirklich ernst war.

Dr. Daniel Mündel
Ein Arzt mit Herz, der es schafft auch in der schwierigsten Situation die Ruhe zu bewahren und sein Team unter Kontrolle hat. Den gesamten Tag über hatte er mich nicht aus den Augen gelassen und immer auf die Ergebnisse der Untersuchungen gewartet. Regelmäßig hat er sich nach meinem Befinden erkundigt. Nachdem ich wieder etwas mehr bei Kräften war erfuhr ich von den Schwestern, dass er vor der OP schon „mit den Hufen geschabt habe“ und dem Team sehr deutlich zu verstehen gegeben hat, dass keine Zeit mehr zu verlieren sei und nur das Nötigste mit dem Patienten besprochen werden sollte. Diese Entschlossenheit und das Erkennen von brisanten Situationen wird auch ein Grund dafür sein, warum er so erfolgreich ist. Nichts aus den Augen zu verlieren und alles Notwendige zu beachten. Das hat mich und meinen Mann sehr beeindruckt.

Wer den Mut hat, sich eine Laparoskopische Blinddarm-OP anzuschauen, bitte sehr!

Meine persönlichen Fragen an Dr. Daniel Mündel:

1. Wie oft wurden Sie schon mit einer Komplikationen bei Schwangeren konfrontiert und was war Ihr schwierigster Fall?
Ich hatte noch nie vorher oder nachher eine schwangere Patientin mit akuter Blinddarm-entzündung operiert. So etwas ist freilich etwas ganz Besonderes.
An einen schlimmen Fall mit einer Schwangeren kann ich mich erinnern, da war ich noch Assistenzarzt: Ein ganz junges Mädchen hatte massive Bauchschmerzen und war in der Notaufnahme bereits bewusstlos geworden. Es war klar, daß eine akute Blutung im Bauchraum vorliegen muß, weil der rote Blutfarbstoff schon ganz niedrig war. Wir sind tatsächlich im Laufschritt in den OP, dort habe ich dem damals leitenden Oberarzt assistiert. Nachdem wir etwa 3 Liter frisches Blut aus dem Bauchraum abgesaugt hatten sahen wir die Ursache: eine Eileiterschwangerschaft. Die Patientin wäre um ein Haar verblutet. Aber sie hat es geschafft, die Gabe mehrerer Blutkonserven war allerdings unumgänglich.

2. Wie schafft man es, in einer brisanten Situation, in dem es um Leben und Tod geht, einen kühlen Kopf zu bewahren?
Man schafft es nicht. Man tut nur so. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit ohne Vorwarnung einen Luftröhrenschnitt bei einer Patientin durchführen müssen. Sie hatte eine akute Blutung in Bereich des Halses und konnte vom Anästhesisten nicht intubiert werden. Das musste ganz schnell gehen und ich konnte mir nicht mal Handschuhe anziehen.  Danach musste ich mich hinsetzen, und bin dann auch nach Hause gefahren.  Die Patientin hat es – verrückterweise – ohne Folgen überlebt, weil die ursächliche Blutung nach dieser Maßnahme schließlich von selber aufhörte.

3. Bewegen einen gewissen Operationen mehr als andere oder kann man das in dem Moment ausblenden? (Im Sinne von „Hat man im Studium gelernt, die OP als eine Aufgabe anzusehen ohne den Menschen zu sehr zu betrachten?“)
Am schlimmsten sind immer die Krebsoperationen, vor allem bei jungen Patientinnen oder Patienten. Manchmal kann man auch gar nicht mehr helfen. Das nimmt man mit nach Hause. Meine Frau hilft mir sehr damit umzugehen, sonst könnte ich das alles nicht. Ohne sie hätte ich schon längst auf einen anderen Beruf umsatteln müssen.

 

Kontakt
Dr. Daniel Mündel
Benedictus Krankenhaus Tutzing
GmbH & Co. KG
Bahnhofstr. 5
82327 Tutzing

Tel.: +49 (0) 8158-23-0
Fax: +49 (0) 8158-23-550
www.krankenhaus-tutzing.de

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